Lucas Wenz 7
Lucas Wenz 7 © Wenz

Mannheim- oder „Alles was das Herz begehrt“

Mannheim! Denke ich an die Stadt am Rhein, gerate ich ins Schwärmen. Kein Wunder also, dass Mannheim zu einer meiner deutschen Lieblingsstädte zählt (und ich jedem, der bisher noch nicht in Mannheim war, einen Besuch ans Herz legen würde).


Der Maimarkt, eines der renommiertesten Turniere in Süddeutschland, hat eine lange Tradition. Bereits im Jahr 1613 verlieh Pfalzgraf Johann II. von Zweibrücken der Stadt Mannheim die sogenannten „Marktprivilegien“. Seitdem wird ein jährlicher Maimarkt, meist an den beiden ersten Wochenenden im Mai veranstaltet. Die Besonderheit am Maimarkt-Turnier: Sie vereint den sich auf dem Veranstaltungsgelände befindlichen „Mai-Markt“ mit einem Reitturnier. Auf dem Ausstellungsgelände kommt jeder auf seine Kosten. Von regionaler aber auch internationaler Küche, über die neusten Haushaltsgeräte bis hin zur Ausstellung von Fertigbauhäusern ist hier alles zu finden. Nur einige hundert Meter weiter findet dann das berühmte Maimarkt Turnier statt. Bereits seit über 30 Jahren findet es in den Disziplinen Springen, Dressur und Para-Dressur statt.


In diesem Jahr konnte das Turnier sich ein weiteres Highlight im Programm sichern: Einen FEI Longines Nationenpreis! So ließ auch ich es mir nicht nehmen am Sonntag, dem Tag des Nationenpreises, das Turnier zu besuchen.

Bereits gegen 8:30 startete ich gemeinsam mit meiner Mama und meiner Oma noch leicht erschöpft nach Mannheim. Am vorherigen Samstag war ich selbst noch auf dem Turnier und konnte das Wochenende mit einem Sieg starten! Ein toller Tag zum Entspannen in Mannheim, ein Tag nach dem Turnier kam da gerade recht!
Auf dem Maimarkt-Gelände angekommen ging es für mich erst einmal zur Akkreditierung. Dort angekommen wurde ein nettes Foto von mir aufgenommen und der Pass ausgestellt. Einige Minuten später war ich schon mittendrin.


Das Maimarkt Gelände ist sehr groß, trotzdem ist alles gut zu erreichen. Der Abreiteplatz der Springr eiter liegt direkt am Reitstadion. In kurzer Entfernung dann auch die Dressurarena sowie deren zugehöriger Abreiteplatz. Mannheim zeichnete sich schon immer durch seine „Zuschauernähe“ aus. Alle Abreiteplätze sind für die Zuschauer einsehbar und man kann seine Stars und Idole hautnah erleben.


Als erstes besuchte ich den Dressurplatz, der am Presseeingang gelegen war. Hier lief gerade eine Dressurprüfung der Para-Reiter. Para-Reiter sind Reiter mit einem Handicap. Trotz ihres Handicaps lieferten die Reiter Sport auf ganz hohem Niveau ab. Auch hier zeigte sich erneut, dass Reiten nichts mit körperlicher Kraft zu tun hat, sondern auf einer harmonischen und vertrauensvollen Beziehung zwischen Reiter und Pferde beruht.


Eines meiner absoluten Highlights war der U25 Springpokal. Dieser ist eine deutschlandweite Springserie zur Förderung der Reiter in einer Altersklasse unter 25 Jahren. Es gibt verschiedene Stationen, um sich für das Finale in Aachen zu qualifizieren. Auch Mannheim war wie im vergangenen Jahr eine Qualifikation. Mit am Start: Der Sohn unseres EQUILEC Trainers Marcus Wenz, Lucas Wenz. Lucas zeigt großartige Runden und konnte sich im Einlaufspringen platzieren. Im Anschluss gab er mir gemeinsam mit seinem Vater ein Interview und erzählte mir ein wenig über seine Vorbereitungen auf das hiesige Turnier.


Was mich in der gesamten Prüfung besonders beeindruckte war das Niveau der U25 Reiter. Die Professionalität von Reiter und Pferden konnte man schon auf dem Abreiteplatz sehen. Es wurde ein großer Wert auf das dressurmäßig korrekte Reiten gelegt. Dies spiegelte sich auch im Parcours wider, der für den ersten Tag mit einer Höhe von 145cm bereits einige Tücken und Klippen aufwies.

Million Dollar & Sophie Hinners
Million Dollar & Sophie Hinners © Janne Bugtrup

Nach einem kurzen Mittagssnack und einem kleinen Bummel über das Ausstellungsgelände war es dann endlich so weit: der Nationenpreis sollte beginnen. Das deutsche Team bestehend aus Sophie Hinners, Patrick Stühlmeyer, Kendra Clarisia Brinkop und Andre Thieme galt als Favorit.
Der Parcours hatte es in sich. Eine zweifache Kombination, eine dreifache Kombination sowie ein großer Wassergraben und das über zwei Runden verlangten Reitern und Pferden einiges ab.
Am Ende war die deutsche Mannschaft punktgleich mit der Schweizer Equipe. Es kam zu einem Stechen. Für Deutschland ging Sophie Hinners mit ihrem Traumhengst Million Dollar an den Start. Nur ein Wimpernschlag trennte sie vom Sieg. So wurde es Platz zwei für die deutsche Equipe.
Nichtsdestotrotz war es ein sehr lehrreicher Tag. Noch einmal wurde ich in meiner Grundeinstellung bestätigt: Eine solide dressurmäßige Arbeit ist die Basis eines jeden noch so kleinen Erfolgs!

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