Pferd am Führstrick
Pferd und Reiter © Benkert

Bodenarbeit und Longieren beim Jungpferd

Die Bodenarbeit ist das Fundament jeder vertrauensvollen Beziehung zwischen Mensch und Pferd. Hier gilt es die Körpersprache des Pferdes zu erfassen und zu verstehen, um mit ihm in Kommunikation treten zu können. Egal in welchem Bereich des Pferdesports ob beim Kutschfahren, Rennreiten, Westernreiten, Englischreiten oder dem Voltigieren, überall wird die Pferd-Mensch-Beziehung zunächst vom Boden aus begonnen.

Allgemein gesagt werden bei der Bodenarbeit verschiedene körpersprachliche und stimmliche Signale konditioniert durch die das Pferd sich im Alltag vom Boden aus dirigieren lässt. Diese Arbeit hat also auch etwas mit der Rangordnung zwischen Pferd und Mensch zu tun. Das Pferd muss lernen dem Menschen und seinen Kommandos zu vertrauen und zu folgen.
Die Bodenarbeit mit dem Pferd beginnt bereits im Fohlenalter und gehört zur Grunderziehung. Das Pferd muss lernen willig neben dem Führer herzulaufen und sich bei Bedarf auf ein Stimmkommando bzw. leichten Zug am Führstrick anhalten und Rückwärtsrichten zu lassen. Das Pferd darf den Führer nicht mit seiner Schulter zur Seite drängen oder gar umspringen. Es muss lernen sich auch in schwierigen oder neuen Situationen vertrauensvoll vom Mensch anleiten zu lassen. Zur Bodenarbeit gehört auch das Hufe geben, das sich in der Box/ auf der Stallgasse dirigieren lassen und das Verladen.

Das Pferd kommt vertrauensvoll zum Menschen
Das Pferd kommt vertrauensvoll zum Menschen © Benkert

Hat das Jungpferd eine solide Grunderziehung genossen, kann es anlongiert werden. Hierfür muss die Ausrüstung von Pferd und Longenführer einwandfrei beschaffen sein.
Grundsätzlich benötigt der Longenführer: festes Schuhwerk, Handschuhe, eine Longe und eine Longierpeitsche.
Das Pferd sollte ausgestattet sein mit einer Trense/ Kappzaum, einem Longiergurt und Ausbindern.
Es kann hilfreich sein das Anlongieren auf einem abgegrenzten Longierzirkel vorzunehmen, damit das Pferd nach außen eine Anlehnung findet und nicht über die äußere Schulter ausbricht. Ziel des Anlongierens ist es, Stimmkommandos zu konditionieren, das Pferd zu gymnastizieren und auf das Anreiten vorzubereiten. Im Zuge des Anlongierens lernt das Pferd sich auszubalancieren, eine korrekte Anlehnung zu finden, sich losgelassen über den Rücken zu bewegen und damit für das Reiten notwendige Muskulatur aufzubauen.
Ist das Pferd solide in der Longenarbeit geschult, kann mit dem Anreiten begonnen werden.

Longieren mit Gogue
Longieren mit Gogue © Benkert

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