Collin und Lucas Wenz
Collin und Lucas Wenz © Wenz

Ein starkes Team: Familie Wenz

Name: Lucas Wenz
Geburtstag: 19.12.1998
Homebase: Sersheim
Level: 150cm

Name: Collin Wenz
Geburtstag: 28.7.2009
Homebase: Sersheim
Level: 110cm

Der Name Wenz ist im nicht nur im süddeutschen Springsport ein Begriff, sondern auch weit über die deutschen Landesgrenzen hinaus. Es gibt sicherlich wenige Reitsportfamilien, die solch eine lange Tradition und Passion für Pferde vereinigen.

Nicole und Marcus Wenz lernten sich - wie sollte es auch anders sein- durch den Reitsport kennen.


Nicole Wenz, geborene Baum, ist eine international erfolgreiche Springreiterin. Aufgewachsen ist sie in Wallau, einem Ort am Rande des Taunus Nahe Frankfurt. Ihr Vater, Holger Baum, zählt zu einem der renommiertesten Hannoveraner Züchter. Er war es, der den legendären Hengst Forsyth FRH entdeckte und zu sich auf den Fohlenhof brachte. Die ersten Erfolge sammelte der braune Hengst dann mit Nicole Wenz im Sattel. Die beiden konnten unter anderem zwei Mal das Finale des Bundeschampionats erreichen, bevor er dann zu Toni Hassmann wechselte und internationale Erfolge feiern konnte. Neben Forsyth FRH entdeckte der Vater von Nicole Wenz auch „Fine Lady“. Die Stute von Forsyth x Drosselklang II wurde von Holger Baum und seinen Töchter ausgebildet, bevor sie dann zu Eric Lamaze wechselte. Die beiden gewannen unter anderem die Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro. Nicole Wenz ritt selbst bereits Nationenpreise für Deutschland und war mehrfache Hessenmeisterin.


Doch auch Marcus Wenz steht seiner erfolgreichen Frau in nichts nach. Aufgewachsen ist er auf dem elterlichen Betrieb in Sersheim. Gemeinsam mit seinen beiden Geschwistern, Kerstin und Holger, erlernte er das Reiten. Marcus und sein Bruder Holger verließen die Heimat, während sich Schwester Kerstin weiterhin um den heimischen Betrieb kümmerte. Wenz bildete sich in verschiedenen Ställen weiter. „Das war für meine reiterliche Vita sehr wichtig.“, erklärt er. In dieser Zeit lernte er auch seine Frau Nicole kennen. 1998 wurde dann der erste Sohn der Familie, Lucas geboren. Eine wichtige Station im Leben von Familie Wenz ist sicherlich das Gestüt Zyx der Familie Mikulski. Hier war die Familie einige Jahre stationiert und Marcus Wenz konnte sich mit den ihm zur Verfügung gestellten Pferden einen Namen machen.
Danach wechselte die Familie zurück in die Heimat von Nicole, auf den Fohlenhof in Wallau. 2009 bekam die Familie dann erneut Zuwachs. Sohn Collin wurde geboren. Im darauffolgenden Jahr 2010 erreichte den Nationenpreisreiter dann eine ganz besondere Ehre. Er wurde zum Nationaltrainer der luxemburgischen Springreiter ernannt und konnte bereits einige Nationenpreise mit dem Team bestreiten. Des Weiteren konnte er seinen luxemburgischen Schützling Christian Weier nach Tryon auf die World Equestrian Games begleiten.


Im Jahr 2019 entschied sich die Familie, von Wallau nach Sersheim, in die Heimat von Marcus zu ziehen. Dort unterstüzen die vier nun Schwester Kerstin auf dem elterlichen Betrieb. „Wir haben ein paar Sachen auf der Anlage verändert und fühlen uns nun sehr wohl.“, berichtet Marcus Wenz.
Gemeinsam mit seinem ältesten Sohn Lucas betreut er täglich die auf der Anlage stationierten Pferde.
Lucas entdeckte zunächst die Leidenschaft für den Fußball, entschied sich dann aber nach seinem Schulabschluss ebenfalls in den Reitsport einzusteigen. Bereits in den Altersklassen der Children, Junioren und Junge Reiter war der 22 jährige sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene unterwegs.
Lucas entschied sich wie sein Vater, neben dem eigenen Betrieb, ebenfalls weitere Erfahrungen außerhalb der heimischen Hallen zu sammeln. Seine weitere Ausbildung gestaltete er bei niemand geringerem als bei dem Deutschen Meister Andreas Kreuzer in Damme.
„Die Zeit bei Andreas war wirklich sehr prägend. Dort lernt man doch auch noch einmal einen anderen Blickwinkel als beispielsweise zuhause einzunehmen.“, sagt der junge Mann.
Jüngst konnte er unter anderem das Einlaufspringen des U25 Springpokals in Mannheim mit seiner Stute Pokerface gewinnen. Zu der Fuchsstute hat Lucas eine ganz besondere Bindung. „Das mit Pokerface ist eigentlich eine tolle Geschichte.“, erklärt er. „Ich habe sie über meinen Opa entdeckt. Bevor sie zu mir kam, ging sie nur E- und A-Springen. Ich habe sie dann vom ersten L-Springen bis zum ersten S*** geritten. Das macht einen natürlich sehr stolz und verbindet einen dann auch.“


Die Ausbildung der Pferde gestaltet Lucas sehr eng zusammen mit seinen Eltern. „Mama und Papa sind mir natürlich eine große Hilfe beim Reiten. Zum einen trainieren wir immer zusammen, und zum anderen unterstützen wir uns auch gegenseitig. Papa reitet morgens immer mit mir und Mama longiert dann währenddessen schon weitere Pferde. Zusammen als Team klappt das!“, nennt der Träger des Goldenen Reitabzeichens das Erfolgsrezept.
Zum familiären Team zählt natürlich auch Bruder Collin. Der Schüler steigt nun in den Springsport ein und konnte bereits internationale Erfolge mit seinem Pony „Westside Phantom“ erzielen. Ob Collin das Reiten später auch einmal zu seinem Beruf machen möchte weiß er noch nicht genau. Sicher ist aber, dass er dem Reitsport auf jeden Fall verbunden bleiben wird.


Ein Tag der Familie Wenz gestaltet sich abwechslungsreich. „Morgens reiten wir meistens. Mittags trainiere ich dann entweder Schüler, die auf unsere Anlage kommen, ich fahre zu ihnen oder schaue mir verschiedene Pferde an. Lucas, Nicole und Collin reiten dann meistens noch zuhause oder trainieren selbst ihre Schüler.“, gibt Marcus Wenz bekannt.


Im Training versucht das Team viele abwechslungsreiche Bausteine in die Arbeit mit ihren Pferden einzubringen. Gymnastik, dressurmäßige Arbeit aber auch das Parcoursspringen wird auf jedes Pferd individuell angepasst. „Innerhalb eines Trainings profitiere ich natürlich von der langjährigen Erfahrung meiner Eltern. Ich springe eigentlich nie alleine und trainiere meine Pferde meist mit einem der beiden. Sie sind für mich eine große Stütze.“, erklärt Lucas.
Gerade der innerfamiliäre Zusammenhalt und die Herzlichkeit der Familie Wenz scheinen den Erfolg maßgeblich mitzugestalten.


Auch ausländische Kunden und Schüler fühlen sich auf der Anlage von Team Wenz sehr wohl. Wenz ist Trainer von Einzelreiter in Dubai, Spanien, Bahrain, Thailand, Frankreich, der Schweiz und Amerika.
Ebenso vermittelt und verkauft der Pferdewirtschaftsmeister immer wieder hochkarätige Springpferde, die dann im internationalen Sport auf sich aufmerksam machen.


Innerhalb der Familie findet gerade ein Generationenwechsel statt. Collin und Lucas Wenz etablieren sich immer mehr im internationalen Jugend- und U25- Bereich, während Nicole und Marcus Wenz sich immer mehr ihren Tätigkeiten als Trainer widmen. Sicherlich werden auch Collin und Lucas im zukünftigen Springsport auf sich aufmerksam machen!


Lucas Wenz 4
Lucas Wenz 4 © Wenz

Crazy-Questions

Johanna: Was war dein lustigstes Erlebnis auf einem Turnier?
L. Wenz: Jemand aus unserem Team hat mit seinem ersten Pferde den Parcours vergessen. Mit dem zweiten Pferd hat die Person dann an genau der selben Stelle den Parcours vergessen.


Johanna: Hast du ein Lieblingsturnier?
L. Wenz: Wiesbaden und Mannheim.


Johanna: Treibst du Ausgleichssport neben dem Reiten?
C. Wenz: Lucas und ich spielen oft gemeinsam Fußball oder Basketball.


Johanna: Welchen Beruf hättest du gewählt, wenn du nicht „Reiter“ geworden wärst?
C. Wenz: Lucas hat das Reiten ja zu seinem Beruf gemacht, aber ansonsten wäre er Sportjournalist geworden. Ich kann mir einen Beruf im Eventmanagement vorstellen.


Johanna: Was ist euer Lieblingsessen?
L. & C. Wenz: Spaghetti alla Oma und Rigatoni al forno.


Johanna: Habt ihr ein Lieblingstier?
L. & C. Wenz: Pferde oder Hunde.


Johanna: Serie oder Film?
L. & C. Wenz: Serien.


Johanna: Strand oder Berge?
L. & C. Wenz: Strand


Johanna: Welcher ist dein Lieblingsreiseort?
L. & C. Wenz: Unser Urlaub in Thailand war wirklich sehr toll.


Johanna: Wie kombiniert man Job und Privates?
L. Wenz: Collin hat gerade noch Home-Schooling, dadurch hat auch er ein wenig mehr Zeit. Ansonsten sind viele unsere Freunde auch aus dem Reitsport, da sieht man sich dann auch öfter mal auf Turnieren.


Johanna: Mit wem (tot oder lebendig) würdest du gerne einmal zu Abend essen?
L. Wenz: Thomas Müller.


Tags:

#Magazin #Springen