Pferd und Reiter
Pferd und Reiter © Benkert

Die Losgelassenheit des Reiters negativ beeinflussende Verhaltensweisen

Wie bereits angesprochen ist die Losgelassenheit des Reiters beim Reiten von elementarer Bedeutung. Dennoch gibt es einige, die Losgelassenheit des Reiters negativ beeinflussende Verhaltensweisen, die sich dann auch stark auf das harmonische Zusammenwirken von Reiter und Pferd auswirken.

So zum Beispiel:


  • Werden Gesäß- und Oberschenkelmuskulatur krampfhaft angespannt, drückt sich der Reiter aus dem tiefsten Punkt des Sattels nach oben heraus. Dadurch sitzt er nicht mehr „im Pferd“, sondern „über dem Pferd“ und kann nicht mehr entsprechend einwirken. Darüber hinaus ist er auch nicht mehr in der Lage, in der Mittelpositur elastisch mitzuschwingen.
  • Sowohl hochgezogene Knie als auch zu weit zurückliegende und überstreckte Oberschenkel verhindern die Beweglichkeit des Beckens. Damit ist das Bewegungszentrum des Reiters blockiert.
  • Ein vorgestrecktes oder stark angezogenes Kinn beeinträchtigt die Elastizität des Oberkörpers (Brustwirbelsäule) und damit auch das „Mitschwingen in der Mittelpositur“.
  • Das Anklemmen der Ellbogen bewirkt ein Hochziehen der Schultern, führt zu einer starren Handhaltung und damit zu einer unelastischen Zügelführung. Es ist generell wichtig, die Hände nicht bewusst ruhig „hinstellen“ zu wollen, sondern beweglich in Ellenbogen- und Handgelenken zu bleiben, um eine elastische Verbindung zum Pferdemaul herzustellen.
  • Krampfhaft zum Pferdeleib eingedrehte (auch zu weit ausgedrehte) Fußspitzen verhindern ein Mitschwingen im Becken.
  • Aufnahme der Steigbügel mit den Fußspitzen (sie sollten unter dem Fußballen aufgenommen werden) oder extrem heruntergedrückte Absätze stellen jeweils die Fußgelenke fest. Das wirkt sich deutlich negativ auf die Elastizität des gesamten Reitersitzes aus.
  • Grundsätzlich sollten sich alle Gelenke beim Reiten nicht in einer Endstellung (maximal angewinkelt oder maximal gestreckt) befinden. Aus einer mittleren Stellung heraus kann sich ein Gelenk in jede ihm mögliche Richtung bewegen, in der Endstellung wird es unbeweglich.
  • Leistungsdruck, Aufregung und Angst lassen die Atmung (und die Herzfrequenz) ansteigen und können zum Luftanhalten oder zur Pressatmung führen. Falsche Atmung führt zu Verkrampfungen der Muskulatur. Diese Verkrampfung wird sich auf das Pferd übertragen.

Ein einfühlsamer Umgang durch Ausbilder, Eltern u.a. sowie angemessene Zielsetzungen tragen zur Entspannung bei.

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