Vielseitigkeit Marbach: Michael Jung reitet von Sieg zu Sieg

Michael Jung und Highlighter in Marbach
Michael Jung und Highlighter in Marbach © Thomas Hartig/equistock.de

Marbach. Mit seinem Sieg im Sattel des elfjährigen Highlighter wurde Michael Jung zum achten Mal Champion der deutschen Berufsreiter im Vielseitigkeitssatteln – ein weiterer von vielen Rekorden für den Reitmeister. Und das, wo er es doch gar nicht darauf angelegt hatte, denn auf die Tube gedrückt hat er nach eigenem Bekunden nicht wirklich. Nicht mal eine Uhr hat er getragen, aber die ist bei ihm vermutlich eingebaut. Und so kamen heute im Gelände nach fehlerfreiem Springen gestern gerade mal 0,8 Zeitfehler hinzu – Endergebnis: 26,5 Punkte. Zweiter wurde der schnelle Mann aus Australien – Andrew Hoy, mit 63 Jahren der älteste Teilnehmer des Turniers. Er blieb mit dem 13-jährigen, in Frankreich gezogenen Vassily de Lassos als einziger innerhalb des Zeitlimits und war damit auch der einzige Reiter im 64 Paare starken Feld, der das CCI4*-S mit seinem Dressurergebnis (29,1 Punkte) beendete. Ihren dritten Platz nach der Dressur verteidigte Sandra Auffarth, die diese Position auch nach dem Springen innehatte. Ihr Gesamtergebnis im Sattel von Rosveel: 31,9 Punkte.

Für die Reiter des CCI2*-L , die am Vormittag auf ihre Strecke starteten, war die Zeit im Gelände eher zu knacken, auch für die nun in Führung liegenden drei. An der Spitzenposition hat sich nichts geändert: Vor dem Springen liegt Brandon Schäfer-Gehrau, Mitglied der „Perspektivgruppe Vielseitigkeit“ des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei, mit Very Special vorn (24,7 Punkte). Dahinter rangiert nun Eva Terpeluk, Baden-Württembergische Meisterin und somit Titelverteidigerin, mit der Trakehner Stute Uni’s Black Pearl (29,7 Punkte). Aktuell Dritte ist Pauline Knorr, Mitglied der Sportfördergruppe der Bundeswehr und 2015 Vize-Europameisterin mit der Mannschaft der Jungen Reiter, mit der Hannoveraner Stute Aevolet M-A-F, auch sie mit ihrem Dressurergebnis von 30,3 Punkten. Die Entscheidung im CCI2*-L fällt morgen im Springen, das um 10 Uhr beginnt.


Für die Reiter des CCI2*-S wird’s ebenfalls um 10 Uhr ernst. Dann startet der erste Reiter ins Gelände. Am Spitzentrio hat das heutige Springen nichts geändert: Anna Lena Schaaf führt mit Lagona OLD mit 21,7 Punkten vor Brandon Schäfer-Gehrau und Fräulein Frieda (24,9 Punkte) und Olymiasiegerin Julia Krajeski (26,3 Punkte).

Stimmen zum Geländetag:
Michael Jung,
der Reitmeister aus Horb im Schwarzwald, der alle Titel, die es im Vielseitigkeitssport zu gewinnen gibt, bereits gewonnen hat, hier in Marbach mit zwei Pferden im CCI4*-S am Start war und mit Highlighter CCI4*-Sieger wurde:
"Ich war selbst beeindruckt, dass Highlighter auch am Ende der Strecke noch so gut galoppierte. Auch wenn wir zehn Sekunden mehr gebraucht hätten, wäre das für mich okay gewesen. Ich wollte nicht um jeden Preis gewinnen. Ich bin extra ohne Uhr geritten, weil ich wissen wollte, wie meine Pferde das hier gehen und bin nur so schnell geritten, wie sie es zugelassen haben.“


Andrew Hoy,
der 63-jährige in England lebende Australier, der sein Land bei acht Olympischen Spielen vertrat und zuletzt 2021 in Tokyo Einzel-Bronze und Mannschafts-Silber gewann, in Marbach Zweiter im CCI4*-S:
„Ich bewundere den Coursedesigner Rüdiger Schwarz sehr für diesen clever gestalteten Kurs. Viele meinten in den letzten Tagen, dass die Strecke zu einfach sei – aber das Gelände verleiht dem Cross Country in Marbach immer eine zusätzliche Schwierigkeit, die nie unterschätzt werden darf. Am Ende behielt Rüdiger Schwarz Recht – der Cross Country entschied über das Endergebnis.
Mein Pferd ist ein hervorragendes und sehr schnelles Geländepferd und er liebte es, wieder in Marbach zu sein und die Hügel rauf und runter zu rennen, er hat mir einen fantastischen Ritt beschert! Es war auch etwas ganz Besonderes nach zwei Jahren Covid Vassily’s Besitzer Paula und David Evans wieder bei uns zu haben, zum ersten Mal bei einem großen Event.
Ein herzliches Dankeschön an das fantastische Marbach-Team für all die harte Arbeit und die Organisation eines so großartigen Events!“


Sandra Auffarth,
Mannschafts-Olympiasiegerin 2012, Team-Silber bei den Olympischen Spielen 2016, Doppel-Weltmeisterin 2014, mit Rosveel Dritte im CCI4*-S:
„Die Strecke ließ sich gut reiten. Ich bin zügig geritten, habe aber nicht das letzte aus ihm herausgeholt. Wir hatten Glück mit dem Wetter, tiefer hätte der Boden nicht werden dürfen. Es war schön, hier zu reiten. Jetzt ist mein nächstes Ziel Luhmühlen.“

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