Tölt ist eine Spezialgangart, die nicht jedes Pferd beherrscht. Es gibt Pferde, die eine genetische Veranlagung zum Tölten haben. Die Gangart Tölt ist beispielsweise den Islandpferden in die Wiege gelegt, sie wird nicht von allen Pferderassen von Geburt an beherrscht. Man kann diese Gangart aber auch anderen Pferden beibringen. Man geht davon aus, dass ursprünglich alle Pferde eine Veranlagung zum Tölten hatten. In der Zeit, wo Kutschen populär wurden, wurde das Reiten unmodern. Man brauchte somit Pferde, die gut vor der Kutsche liefen und eine gute Leistung erbrachten. Der Trab eignete sich hierzu am besten, daher stellte man die Zucht auf Traber um. Erst nach dem zweiten Weltkrieg wurde der Tölt mit der Verbreitung der Isländer wiederentdeckt.
Der Tölt ist ein Viertakt in acht Phasen, das Pferd wird abwechselnd von einem oder zwei Beinen getragen. Im Tölt liegt keine Schwebephase vor, man spricht hier von einer laufenden Gangart bei der stets Bodenkontakt besteht. Der Bewegungsablauf des Tölts zeichnet sich durch eine ausgeprägte Knieaktion und eine weit untertretende Hinterhand aus. Das Pferd bewegt sich im Tölt in Aufrichtung. Das Tempo des Tölts kann stark variieren, vom Galopp- bis zum Schritttempo.
Für den Reiter ist der Tölt eine besonders bequeme Gangart, bei der er im Sattel Platz nimmt. Besonders für Menschen mit Rückenproblemen ist diese Gangart geeignet. Im Tölt wird von dem Reiter ein hohes Maß an Körperspannung und Gleichgewicht abverlangt. Das Pferd läuft beim Tölten weich und der Reiter kann ruhig im Sattel sitzen bleiben, ohne hin und her gerüttelt zu werden.
Da sich das Pferd im Tölt in Aufrichtung, bei ausgeprägter Hinterhandaktivität bewegt ist es auch für diese Gangart wichtig das Pferd im Vorhinein zu gymnastizieren und eine gewisse Versammlungsbereitschaft zu erreichen. Beim Tölten sollte das Pferd die Knie möglichst hoch heben und den Kopf aufrecht halten, wichtig ist auch eine gut untertretende Hinterhand.
