Suters Doppel-Erfolg im Burg-Pokal

Andrina Suter (CH) & Briatore NRW
Andrina Suter (CH) & Briatore NRW © Sportfotos-Lafrentz

Das hat es im Burg-Pokal-Finale noch nicht gegeben: Noch vor dem Schlussgruß von Andrina Suter und Briatore NRW war das Frankfurter Publikum nicht mehr zu halten und begann im Rhythmus zu klatschen. Es war eine blitzsaubere und ausdrucksvolle Runde – und der Sieg.
Die Schweizerin, die als Nachwuchsreiterin schon fünfmal bei Europameisterschaften am Start war, hatte gleich zwei Pferde fürs Finale qualifiziert und sich mit beiden die Spitzenplätze gesichert. Wie bei der ersten Burg-Pokal-Etappe in Mannheim stahl der Siebenjährige auch beim Finale dem Neunjährigen die Schau: Briatore siegte mit 77,146 Prozent vor Stallkollege Del Curto mit 76,097 Prozent. „Briatore sollte in Mannheim eigentlich nur Erfahrung sammeln“, erzählt die 30-Jährige. Aber der Belissimo-Sohn setzte auf die Erfahrung gleich noch den Sieg obendrauf. „Heute ist er einmarschiert und durchmarschiert und war einfach nur super souverän. Als die Zuschauer dann geklatscht haben, ist mir allerdings das Herz in die Hose gerutscht. Ich dachte nur noch: schnell halten und grüßen, egal was passiert.“ Hinter der Schweizer Doppelspitze platzierte sich der hessische Profiausbilder Thomas Wagner mit dem neunjährigen Wynton’s Sohn auf Platz drei. Sein Ergebnis: 73,268 Prozent.

Riesenpech hatte im Finale Rekord-Finalistin Dorothee Schneider. In der Einlaufprüfung am Donnerstag hatte sie mit ihren Finalisten Nummer 19 und 20 noch die Plätze zwei und drei belegt, im Finale selbst wollte ihr keine fehlerfreie Runde gelingen. Mit Dante’s Hit schloss sie das Finale auf Platz fünf ab, mit Quaterline wurde es Platz sieben. Damit ist Schneider auch nicht im Siegerpreis am Samstagabend dabei. Dort wird Siegerin Suter mit ihrem neunjährigen Del Curto antreten. „Briatore hat heute genug geleistet, er ist ja erst sieben, deswegen geht Del Curto im Sieger-Preis.“ Außerdem sind für den Siegerpreis, die Kür der besten Drei, Thomas Wagner und Susan Pape mit Harmony’s V-Plus qualifiziert. Auf den Doppel-Erfolg kam tatsächlich noch eine ehrenvolle Auszeichnung hinzu: Andrina Suter erhielt von der Jury auch den Stil-Preis für den alljährlich beim Burg-Pokal-Finale vergebenen besten Sitz. Den Sonderehrenpreis für das beste Rückwärtsrichten nahm Susan Pape entgegen. Es war das zweite Mal, dass die Profiausbilderin aus Hemmoor diesen speziellen Preis beim Finale erhielt. „Das Rückwärtsrichten ist immer eine Klippe in der Ausbildung und dann in der Prüfung aus dem starkem Galopp zum Stop, direkt ins Rückwärtsrichten und wieder los nach vorne. Das sind alles unheimlich kurze Sequenzen schnell hintereinander und damit eine echte Schwierigkeit. Und gerade deshalb bin ich sehr stolz, diesen Preis jetzt schon zweimal bekommen zu haben.“
Der NÜRNBERGER BURG-POKAL hat seine Erfolgsgeschichte mit 170 Championatspferden, die über ihn den Weg in den Sport gefunden haben, längst geschrieben. Und die Erfolgsgeschichte geht weiter. Der Chefrichter des 31. Finales, Henning Lehrmann, betonte: „Das war heute Marketing für unseren Sport: feines Reiten und harmonisches Reiten. Alle Ausländer beneiden uns um die Nürnberger-Serie, ohne diesen fantastischen Sponsor würde das überhaupt nicht gehen. Das ist ganz großes Kino!“
Andreas Politycki, Vorstandsmitglied der NÜRNBERGER Versicherung, gab den Dank gerne weiter an die gastgebende Familie Linsenhoff-Rath: „Großes Kompliment an die Familie Linsenhoff-Rath. Die Festhalle ist wieder ausverkauft, die Stimmung wunderbar. Schöner kann es nicht sein.“
Zum Ende verkündete Politycki noch eine Konzept-Änderung für die 32. Saison des Burg-Pokals: 2023 wird es nur noch acht statt wie bisher zwölf Stationen des NÜRNBERGER BURG-POKALs geben, im Finale werden trotzdem zwölf Paare zugelassen: die acht Sieger und die vier punktbesten zweitplatzierten Paare. Gemeinsam mit Turnierchef Matthias Alexander Rath freut sich Politycki schon jetzt auf das 32. Finale des NÜRNBERGER BURG-POKALs in der Frankfurter Festhalle.

Besonderes Paar: Matthias Rath und Destacado

Mit mehr als 75 Prozent im Grand Prix Special sind die beiden vor vier Wochen Sieger in Stuttgart geworden, mit fast 75 Prozent haben sie sich am Samstag den Sieg in Frankfurts Grand Prix Special, im Preis der Liselott Schindling Stiftung, gesichert: Mattias Alexander Rath und Destacado FRH sind ein besonderes Paar. Mit neun Jahren war Destacado der Jüngste im Starterfeld des Special, als Deckhengst des Gestüts Schafhof ist er außerdem ein ‚Mann mit zwei Jobs‘, aber es beeindruckt mit welcher Souveränität er beide bewältigt. „Gestern hatten wir zwei dicke Fehler und ich war mit einigen grundlegenden Dingen nicht ganz zufrieden“, resümierte Rath selbstkritisch seine beiden Frankfurt-Runden. „Heute war das ansatzweise so wie ich mir das vorgestellt habe. Ich bin mit Destacado heute wirklich zufrieden und wir wissen, dass wir noch Hausaufgaben machen müssen – aber dafür haben wir ja jetzt auch noch einige Wintermonate Zeit.“ Matthias Rath hat zwar schon zweimal das Finale des NÜRNBERGER BURG-POKALs in Frankfurt gewonnen, aber es war der erste Sieg für den Turnierchef in Frankfurts Special.
Platz zwei ging an den dreimaligen schwedischen Olympiateilnehmer Patrik Kittel auf seiner zehnjährigen Nachwuchsstute Forever Young HRH mit 73,170 Prozent. Mit einer neuen persönlichen Bestleistung platzierte sich das österreichische WM-Paar, Stefan Lehfellner und Roberto Carlos MT, auf Platz drei mit 72,362 Prozent.

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