Sahnestücke im Schlosspark

Es waren zwei Fünfjährige, die den Platz vor dem Schloss zu ihrer Bühne machten. In der ersten Prüfung am Freitag war es der Morricone-Sohn Montgomery, der besonders begeisterte. Nicola Haug setzte den Foundation-Enkel aus dem Besitz von Thomas Casper geschickt in Szene. 9,12 war die Endnote für den Hengst des Gestüts Birkhof, das bedeutete den Sieg in der ersten Prüfung der Fünfjährigen. Aus gesundheitlichen Gründen der Reiterin konnte das Paar am Samstag nicht mehr an den Start gehen.

Maddox Mart
Maddox Mart © TomsPic.de

Mit der Wertnote 8,94 sicherte sich in der zweiten Prüfung der Hengst des Gestüts Schafhof, Maddox Mart, unter Jessica Lynn Thomas den Sieg. „Wir haben einen sehr schönen gleichmäßigen Trab gesehen, mit wunderbarer natürlicher Kadenz und sehr guter Hinterhandaktivität beim Verstärken“, kommentierte die internationale Fünf-Sterne-Richterin Katrina Wüst. „Der absolute Höhepunkt war der Galopp, der kam sehr nahe an das dran, was man sich im Idealfall wünscht.“ Für den Trab gab es die 8,8, für den Schritt 7,8 und den Galopp 9,5. Eine 9,3 gab es sowohl für die Durchlässigkeit als auch für die Perspektive. Der KWPN-Hengst Maddox Mart ist ein Sohn des Hennessy aus einer Bordeaux-Mutter gezogen. Seit Ende vergangenen Jahres steht der Schafhof-Hengst bei Jessica Lynn Thomas zur weiteren Ausbildung, angestrebtes Ziel ist die WM der jungen Pferde in diesem Jahr. 16 Fünfjährige stellten sich der Herausforderung des Wiesbadener Schloss-Vierecks, sieben davon beurteilten die Richter in der Perspektive mit einer glatten 8 und höher.

Borghese MT und Diaton haben die Prüfungen der Sechsjährigen dominiert. Der Dimaggio-Sohn Diaton unter dem Sattel von Nicole Wego-Engelmeyer siegte an Tag eins mit der Wertnote 9,02 und einer sehr gleichmäßigen Leistung: Vier der fünf Wertnoten lagen über 9, der Galopp wurde mit 8,5 bewertet. Der Benetton Dream-Enkel ist im Besitz der Perfect International Equine Inc.


An Tag zwei konnte der imposante Fuchs Borghese MT v. Baccardi-Laureus unter Dorothee Schneider seine Qualitäten noch besser demonstrieren. War er in der ersten Prüfung noch ziemlich beeindruckt von der Kulisse Wiesbadens, zeigte er sich das zweite Mal im Viereck konzentrierter und entspannter. „Ein richtiger Sportler, der sich hier heute bestens zu präsentieren wusste“, kommentierte der internationale Fünf-Sterne-Richter Christof Umbach. „Im Trab sehr schön kadenziert, immer engagiert aus dem Hinterbein und schon sehr schön tragend.“ Der Schritt gehe sicher durch den Körper und sei fleißig abfußend. „Das wirkliche Highlight war der Galopp heute. Immer in Bergauf-Tendenz, immer abspringend vom Boden, ausbalanciert und mit viel Kraft und Bodengewinn in der Galoppverstärkung.“ Die Einzelnoten für den Fuchs im Besitz von Elisabeth Max-Theurer waren 8,9 für den Trab, 8,8 für den Schritt, 9,3 für den Galopp und auch für die Durchlässigkeit und 9,5 für die Perspektive. Ergab insgesamt die Wertnote 9,16, das bedeutete den Sieg.


Das Starterfeld der Sechsjährigen lief unter der Überschrift klein, aber sehr fein: Sieben Pferde waren am Start, vier davon lagen in der Gesamtbewertung über der Note 8. Die Sieger der Siebenjährigen: Zahin v. Dancier und Fürst Kennedy OLD v. Fürstenlook. Familie Stieglmaier hat Zahin als Jährling entdeckt und selbst ausgebildet. Unter Franziska Stieglmaier siegte der bildhübsche Hannoveraner an Tag eins mit 78,539 Prozent.


An Tag zwei setzte sich der Oldenburger Fürst Kennedy unter Joao Pedro Moreira und im Besitz von Roberto Pedrosa, Haras do Drosa, an die Spitze. Sein Ergebnis: 80,329 Prozent. Auch die Siebenjährigen wurden von einer internationalen Fünf-Sterne-Richterin kommentiert, dieses Mal von Dr. Evi Eisenhardt: „Wir sahen einen ausdrucksvollen, regelmäßigen Trab, mit einem aktiven Hinterbein und guter Versammlungsfähigkeit – sowohl im Trab, als auch im Galopp.“ Der Schritt sei klar, regelmäßig und gelassen mit gutem Übertreten gewesen. „Die Galoppade hätten wir uns anfangs etwas elastischer gewünscht, er hat uns dann aber sehr überzeugt mit seinen Pirouetten.“ 8,8 erhielt der Fürstenlook-Sohn für den Trab, 8,5 für den Schritt und 8,3 für den Galopp, 8,5 gab es für die Durchlässigkeit und 8,8 für die Perspektive. Das ergab zusammen eine 85,80 Prozent für die Qualität. Hinzu kommt bei den Siebenjährigen die Note für die Technik, dafür erhielt der Sieger 74,857 Prozent, ergab die Endnote von 80,329 Prozent – der Sieg knapp vor Zahin mit 80,286 Prozent.


Zehn siebenjährige Youngster sind in den Schlosspark gereist, einige waren von der Kulisse sehr beeindruckt und konnten sich noch nicht optimal präsentieren, alle haben sehr viel Erfahrung mitgenommen. Die internationale Tour für Fünf-, Sechs- und Siebenjährige Dressurpferde wird in Wiesbaden komplett von der Liselott und Klaus Rheinberger Stiftung unterstützt. (KiK/pe&pa)

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