Marc Dilasser gewinnt in Göteborg letzte Weltcup-Qualifikation

Marc Dilasser
Marc Dilasser © Gothenburg Horse Show

Der Parcours am Sonntagnachmittag in Göteborg war der Bedeutung des Springens entsprechend aufgebaut. Schließlich ging es auf dieser finalen Station der Weltcup-Saison in der Westeuropa-Liga um die letzten Qualifizierungspunkte, die noch zu vergeben waren, um zum großen Finale nach Omaha fliegen zu können. Für den Sieger gab es in Göteborg 20 Punkte zu holen, selbst der 16. bekam noch einen Punkt ab.
Als der Franzose Marc Dilasser mit Arioto du Gevres (v. Diamant de Semilly) gleich als zweiter Starter die erste Nullrunde über den 1,55m-Parcours ablieferte, mag so mancher Zuschauer gedacht haben, dass die Sache vielleicht doch zu einfach aufgebaut ist. Aber es dauerte bis zum 15., bis zu Pius Schwizer mit Vancouver de Lanlore (v. Toulon), ehe Marc Dilasser Gesellschaft fürs Stechen bekam. Am Ende waren es wirklich nur vier Teilnehmer in diesem Finale.

Wieder legte der Franzose vor, machte mit seinem vierbeinigen Partner alles richtig und schnell genug: Ihre 41,02 Sekunden wurden von niemandem mehr erreicht. Der zweite Starter ins Stechen wurde dann auch der Zweite im Ergebnis: Pius Schwizer kam nach 42,35 Sekunden mit Vancouver fehlerfrei ins Ziel. Dahinter wurde Dänisch gesprochen: Lars Bak Andersen, vierter und letzter Starter im Stechen, kam ebenfalls mit Ethene (v. San Patrignano Corrado) ein zweites Mal fehlerfrei durch, brauchte dafür allerdings 42,55 Sekunden. Sein Landsmann Andreas Schou hatte zuvor auf Darc de Lux (v. Darco) mit 41,66 Sekunden zwar die zweitschnellste Runde abgeliefert, aber ein Abwurf bedeutete in der Abrechnung Rang vier. Immerhin gab es dafür noch 13 Qualifikationspunkte für die Tabelle – und das war für Andreas Schou fast so wichtig wie ein Sieg. Denn es bedeutete mit insgesamt 51 Punkten die Sicherheit, für Omaha qualifiziert zu sein.
Genauso erging es Pius Schwizer, der vor Göteborg als 24. in der Tabelle noch ein gutes Stück von den glorreichen 18 entfernt war, die aus der Westeuropa-Liga zum Finale fliegen dürfen. Jetzt hat er 47 Punkte auf dem Konto – Nebraska, wir kommen.
Für Marc Dilasser änderten auch die 20 Punkte, die es in Göteborg für den Sieger gab, nichts: Er freute sich über den Sieg, die 675.000 Schwedenkronen, aber braucht nicht für Omaha zu planen. Denn er hatte bis dahin in dieser Saison noch keine Weltcup-Punkte gesammelt – genausowenig wie Lars Bak Andersen.
Ganz anders für Harrie Schmolders, der mit Monaco N.O.P. (v. Cassini II) in Göteborg nach einem leichten Fahler zwar das Stechen verpasste, aber als Sechster noch 11 Punkte für die Tabelle einsammelte. Die insgesamt 40 Punkte ließen ihn vom aussichtslosen 25. Platz nach oben springen. Jetzt ist er 19. und kann darauf hoffen, dass einer vor ihm auf seinen Start verzichtet und er doch noch zum Finale kann. Noch besser lief es mit Blick auf die Tabelle für Scott Brash: Mit Hello Jefferson (v. Cooper van de Heffinck) wurde er ebenfalls durch einen Abwurf in Göteborg Neunter, aber mit den dadurch verdienten 8 Punkten ließ er den 20. Platz in der Tabelle hinter sich und kann als jetzt 13. sicher für Omaha planen. Am längsten zittern musste Yuri Mansur, der mit Vitiki (v. Valentino) sieben Fehlerpunkte ins Ziel brachte, damit aus dem Geldsegen von Göteborg rutschte – aber als 14. noch 3 Punkte für die Gesamtabrechnung einstrich. Und das bedeutete für ihn den rettenden 18. Platz in der Abschluss-Tabelle – und für Richard Vogel, der zeitgleich in Wellington unterwegs war, das Abrutschen auf den 21. Rang. Er kann jetzt nur noch hoffen, dass drei Qualifizierte, aus welchen Gründen auch immer, auf ihren Startplatz verzichten.
Von den deutschen Reitern sind jetzt auf jeden Fall vier für das Weltcup-Finale qualifiziert: Daniel Deusser, Gerrit Nieberg, Janne Friederike Meyer-Zimmermann und Marcus Ehning, der in seiner langen Erfolgsgeschichte schon dreimal den Weltcup, die inoffizielle Hallen-Weltmeisterschaft, gewonnen hat und jetzt mit Stargold (v. Stakkato Gold) auch endlich wieder ein Pferd unter dem Sattel hat, das ihm Chancen einräumt.
Von den drei deutschen Reitern, die in Göteborg im Weltcup-Springen an den Start gingen, konnte sich als Einziger auch Philipp Schulze Topphoff ein Stück vom Siegeskuchen sichern: Ein Abwurf plus ein Zeitfehlerpunkt sicherten ihm mit Clemens de la Lande (v. Comme il faut) Rang 12. Marcel Marschall kam auf Coolio (v. Casalito) mit zehn Fehlerpunkten nach Hause, Marco Kutscher sammelte mit Aventador S (Armitage) 24 Punkte ein.

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