Internationales Frankfurter Festhallen Reitturnier steht vor der Tür

Stadtrat Mike Josef, seit September 2021 Frankfurts Sport-Dezernent, Carsten Rotermund, beim Internationalen Festhallen Reitturnier Frankfurt (IFRF) für den Springsport verantwortlich, und Sophie Hinners, Deutsche Meisterin der Springreiterinnen 2021, haben etwas gemeinsam: 2022 erleben alle Drei ihre IFRF-Premiere.

Internationales Frankfurter Festhallen Reitturnier 2022
Internationales Frankfurter Festhallen Reitturnier 2022 © Schafhof Connects GmbH & Co.KG

Die Premiere von Stadtrat Mike Josef

„Wir als Stadt Frankfurt fühlen uns gesegnet, dass die Veranstaltung nicht aufgegeben wurde und der Frankfurter Sportkalender weiterhin mit dem Reitturnier sein Jahr abschließen darf“, erklärt der Sportdezernent mit Nachdruck. „Mit all seiner Tradition, mit der Verbindung aus Spitzensport und Breitensport – wir sind der Familie Linsenhoff-Rath und dem Team des Schafhofs sehr dankbar, dass sie dieses Turnier mit der gesamten Planung und der Liebe zum Detail umsetzen. Das ist nicht selbstverständlich.“ Es werde oft unterschätzt, wie groß der Anteil des Sports im Marketing einer Stadt sei, so Josef weiter. „Und das Internationale Festhallen Reitturnier findet weit über die Grenzen von Frankfurt hinaus seine Beachtung.“  Dass Stadtrat Josef das IFRF zu den ‚Big Four‘ von Frankfurt zählt, hatte Ann Kathrin Linsenhoff schon vor einigen Wochen stolz gemacht, und auch die von ihm angesprochene Bedeutung der Familie nimmt sie mit einem freudigen Lächeln entgegen. „In den 50er Jahren hat mein Großvater mit diesem Turnier angefangen und der Ball wurde innerhalb unserer Familie immer weiter gegeben. Mit Matthias geht es jetzt in die Hände der vierten Generation über und darüber sind wir sehr froh. Wie Stadtrat Josef schon sagte: Das ist nicht selbstverständlich.“

Die Premiere von Carsten Rotermund

„Das habe ich so noch nicht erlebt!“ Rotermund ist Veranstaltungsexperte in Sachen Pferdesport. Er gehört zum Beispiel zur Turnierleitung bei den Stuttgart German Master und bei den Deutschen Meisterschaften in Balve. Dieses Jahr zeichnet er sich zum ersten Mal für den Springsport beim IFRF verantwortlich und ist schon im Vorfeld beeindruckt. „Auf vielen Turnieren gibt es Wartelisten von Reitern, die gerne noch starten würden, aber wir haben in Frankfurt 40 deutsche und 30 internationale Reiter, die noch reiten wollen. Das Interesse ist riesig.“  Die Erklärung für den enormen Andrang durch die Springreiter sprudelt ohne zu zögern aus dem ehemaligen Veranstaltungschef der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) heraus: „Das Konzept in Frankfurt stimmt einfach. Wir haben vier Springen für die Weltrangliste, jeder kann auch noch einen Youngster mitbringen und das Preisgeld passt auch.“ Zudem höre er immer wieder, dass die Reiter sich sehr auf die weihnachtliche Atmosphäre und den lilafarbenen Glanz in Frankfurt freuen. 
Drei Springreiter aus dem deutschen Olympiakader haben sich für die 49. Ausgabe des IFRF angekündigt: Jana Wargers, Janne-Friederike Meyer-Zimmermann und Philipp Weishaupt. Sie treffen auf drei ihrer Kollegen aus dem Perspektivkader: Marie Ligges, Philipp Schulze-Topphoff und Hannes Ahlmann. Ahlmann bringt außerdem mit Johanna Beckmann und Matthis Westendarp noch zwei seiner Jungen Reiter-Kollegen aus dem Silberteam der Europameisterschaften in diesem Jahr mit. Zu diesen bewährten und aufsteigenden deutschen Springsportlern gesellen sich gleich fünf aus dem Hessenland, drei davon aus dem Profistall von David Will und Richard Vogel. Nicht zuletzt Vogels Lebensgefährtin Sophie Hinners könnte den internationalen Größen das Siegen in der Festhalle schwer machen.

Die Premiere von Sophie Hinners

„Ich war noch nie in der Festhalle, aber ich freue mich total darauf“, erklärt die 25-jährige Hinners. Die Deutsche Meisterin von 2021 wird zwei ihrer Spitzenpferde an den Start bringen: Churchill und Air Pilot. „Churchill ist ein Schimmelhengst und ein richtiger Kämpfer. Ich mag es, wenn die Pferde im Parcours ordentlich mitkämpfen. Und Air Pilot habe ich erst seit zwei Wochen im Stall, aber er ist auch ein ganz tolles Pferd. Frankfurt wird mein zweites Turnier mit ihm und ich bin sehr gespannt, wie er das macht.“ Eine Frage bleibt noch zu klären: Welchen Youngster wird sie dabei haben? Sophie Hinners lacht. „Naja, das ist noch nicht entschieden. Richi (gemeint Richard Vogel) hat im Moment keinen passenden Youngster, aber ich habe zwei. Also gebe ich ihm einen ab. Ich weiß nur noch nicht, welchen.“

Kadertreffen im Festhallen-Viereck

Gleich fünf deutsche Kaderreiter treffen sich in den Fünf-Sterne-Dressurprüfungen des IFRF. „Mit Jessica von Bredow-Werndl und Isabell Werth treten die Nummer eins und drei der Welt an“, freut sich Turnierchef Matthias Alexander Rath. „Wir haben ein tolles Starterfeld in der Dressur.“ Er selbst und seine Perspektivkader-Kollegen, Dorothee Schneider und Carina Scholz, werden nichts unversucht lassen, an den Prozenten der Damen Werth und von Bredow-Werndl zu ‚kratzen‘. „Destacado hatte nach Stuttgart Pause“, erzählt Rath. „Da ist er wirklich zwei tolle Runden gelaufen, an ein paar Kleinigkeiten haben wir noch gefeilt und jetzt freue ich mich auf seine beiden Starts hier in der Festhalle.“
Im 31. Finale des NÜRNBERGER BURG-POKALs feiert Reitmeisterin Schneider einen sehr besonderen Rekord: Sie tritt mit ihren Finalisten Nummer 19 und 20 an! Auch im Finale des Louisdor-Preises – seit 2012 Bestandteil des IFRF – trifft man auf Kader-Qualität: Frederic Wandres sattelt dort den neunjährigen Hochadel-Sohn Harrods und ist damit das dritte Mal in diesem Finale dabei. Wandres und Harrods haben sich ihr Finalticket gleich bei der ersten Louisdor-Station in Hagen gesichert, als Zweitplatzierte. Der Sieg ging damals an den achtjährigen Fendi unter Sönke Rothenberger. Rothenberger hat knapp 20 Kilometer Anreise zum IFRF. Er kennt das Turnier in der Festhalle seit vielen, aber – und das verblüfft – der Mannschafts-Olympiasieger und -Weltmeister und zweimalige Mannschafts-Europameister der Dressur war häufiger in Frankfurts Springprüfungen als im Dressurviereck am Start. „Ich bin früher ein paar Mal die Amateur-Tour der Springreiter, die kombinierte Wertung der Kreisverbände und auch einmal die internationale mittlere Tour in der Festhalle mitgeritten“, erzählt der 28-Jährige. „Aber ich war bisher nur zweimal in der Frankfurter Dressur am Start.“ 2015 mit dem achtjährigen Cosmo im Finale des Louisdor-Preises und 2016 im Sattel von Favourit. Das Paar wurde Zweiter in der Kür mit 76,375 Prozent. Und noch einen Ausnahme-Moment hat Rothenberger schon in der Gudd Stubb erlebt: 2014 wurde ihm unter dem riesigen Adventskranz in der Festhalle das Goldene Reitabzeichen verliehen. 
„Uns erwartet ein wunderbares Wochenende und ein sehr schöner vierter Advent“, blickt Mike Josef auf die kommenden Tage in der Festhalle. „Wir werden es genießen!“

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