Gut Einhaus wird versteigert

Burghof Luftaufnahme
Burghof Luftaufnahme © Burghof Brodhecker

Eine der schönsten Reitanlagen im deutschsprachigen Raum wird am Donnerstag Abend, den 15. April um 17 Uhr versteigert. Der vorherige Besitzer ist kein geringerer als der ukrainische Oligarch Alexander Onischenko.

Unter Reitern in ganz Deutschland ist das Gut Einhaus bekannt. Egal ob als Reitanlage, Turnierort, Gestüt oder kurzfristige Heimat des ukrainischen Millionärs Alexander Onischenko. Doch Onischenko ist nirgends mehr auffindbar!
Es scheint als wäre der Mann, welcher in der Ukraine per Haftbefehl gesucht wird, zum erneuten Mal untergetaucht. Für den Ukrainer eigentlich nichts neues!

Das Gut Einhaus befindet sich im niedersächsischen Ort "Herzlage". Aus der reiterlichen Aufteilungssicht der Bundesrepublik befindet es sich in Weser-Ems, dem Pferdemekka Deutschlands.
Just im Umkreis von 20 km befinden sich unter anderem auch die Anlage und Hengststation der Familie Tebbel, deren Hausherr René durch Onischenko die Staatsbürgerschaft der Ukraine annahm. Ebenfalls nur einen Steinwurf entfernt befindet sich der Ort "Menslage", in dem beispielsweise Familie Ramsbrock ihre Zuchtstation aufgebaut hat.
Grundsätzlich also keine schlechten Voraussetzungen, um sich weiterhin im Pferdebusiness zu etablieren. Onischenko selbst gab einmal bekannt, dass er auf Gut Einhaus auch gerne größere Turniere veranstalten möchte.
Nach einem Disput mit der Stadtverwaltung und ein paar Anwohnern, die sich keinen ukrainischen Oligarchen in die Heimat holen wollten, fanden auch einige Turniere statt.
Warum die Anlage versteigert wird ist noch unklar!
Manche vermuten, Onischenko sei aus wirtschaftlich politischen Gründen erneut untergetaucht.
Bereits mehrere Male war er schon untergetaucht, zuletzt 2016, da er per Haftbefehl in seinem Heimatland der Ukraine gesucht wurde.
Polizeiliche Erfahrungen hatte er auch schon in Deutschland gemacht. Auf einer Polizeiwache in Bremen wurde er am 28. November 2019 festgenommen. Er war aus Spanien gekommen und wollte in der Wache als Zeuge in einem Betrugsfall aussagen.
Die Beamten teilten ihm mit, dass ein Haftbefehl aus der Ukraine wegen Korruption vorliege und sie ihn aufgrund dessen festnehmen würden. Im Mai 2020 entschied das Oberlandesgericht Oldenburg, dass er nicht in die Ukraine ausgeliefert werden darf. Die Urteilsbegründung stützte sich weitestgehend darauf, dass die Haftbedingungen vor Ort nicht dem Völkerrecht entsprechen. Onischenko wurde aus der Haft entlassen.

Es bleibt also spannend, wer der neue Eigentümer dieser charmanten Anlage wird!


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