Ehemaliges deutsches Mannschaftspony Domino Dancing verstorben

Domino Dancing
Domino Dancing © Eurodressage

Domino Dancing, dreifacher Pony-Europameisterschaftsteilnehmer und deutscher Mannschaftsgoldmedaillengewinner, ist am 6. September 2022 plötzlich an einer Kolik verstorben. Er wurde 29 Jahre alt.
Domino Dancing wurde 1993 auf dem Hof von Hans-Georg Bönninger geboren. Er stammte von Derano Gold aus der Valerina (von Valentino x Downland Chevalier x Downland Romance).

Gekörter Hengst

Seine Karriere begann in der Zucht, als er im November 1996 auf der Rheinischen Ponyhengstkörung in Aachen gekört wurde. Im Jahr 2002 absolvierte er seine Hengstleistungsprüfung im Sport.
Der Palomino deckte in seinem Leben nur eine sehr begrenzte Anzahl von Stuten und hat nur vier Nachkommen, die in Deutschland für den Sport zugelassen sind.
Nach der Hälfte seiner Sportkarriere wurde er kastriert, um sich auf den Sport zu konzentrieren.

Erste Erfolge mit vier Reitern

Domino Dancing erfüllte seine Rolle als FEI-Dressurpony und Lehrmeister mit Bravour und führte nicht weniger als sieben Reiter zu nationalen und internationalen Turniererfolgen. Mit zwei von ihnen nahm er an drei Pony-Europameisterschaften teil (2007, 2008, 2011).
Seine ersten Erfolge erzielte er auf nationaler Ebene. Die erwachsene Stefanie Meyer-Biss stellte Domino Dancing erstmals 1996 in den Prüfungen der 3-jährigen Reitponys vor. Sie ritt den Hengst bei den Bundeschampionaten 1996 auf einen vierten Platz.
1997 übernahm Ponyreiterin Alice Fengels den Hengst und holte mit ihm ein Jahr später Bronze bei den Bundeschampionaten 1998. Ihr erster semi-internationaler Start war 1999 beim Einladungsturnier in Beek, kein offizielles CDI-Turnier, aber Reiter aus Belgien und Deutschland wurden damals zu diesem Turnier in Holland eingeladen. Bei den Deutschen Pony-Meisterschaften 1999 auf FEI-Ebene wurden Fengels und Domino Dancing Vierte und bei den Bundeschampionaten 1999 holten sie erneut Bronze.
Im Jahr 2000 trat Linda Illmer einmal mit Domino an, aber Fengels war der Hauptreiter, der die Karriere und die Kilometerleistung dieses Ponys weiter ausbaute, und sie gingen zum CDI Lanaken, wo sie alle drei Runden gewannen. Bei den Deutschen Pony-Meisterschaften 2000 in Vlotho wurden sie 9. und beim Hamburger Pony-Derby 2000 wurden sie Dritte.
Im Jahr 2001 war Wendy Wehmeyer (jetzt Wendy Liebenstein) an der Reihe, Domino auf FEI Pony Niveau zu starten. Sie wurden 10. bei den Deutschen Pony-Meisterschaften 2001 in Elmlohe. Im Jahr 2002 starteten sie beim CDI Freudenberg und waren in der engeren Auswahl für die deutsche Mannschaft bei den Pony-Europameisterschaften 2002 in Hagen, schafften es aber nicht in die Auswahl. In Hagen ritten sie allerdings in Parallelklassen. Bei den Deutschen Pony-Meisterschaften 2002 belegten sie Platz 8. Sowohl Fengels als auch Wehmeyer trainierten damals bei Leonie Bramall.
Ab 2003 hatte Domino Dancing eine neue Reiterin: Maria Theussen, die sich aber regelmäßig mit Alice Fengels abwechselte. Theussen trat nur auf nationaler Ebene an.

Sanneke Rothenberger und Alexandra Barbançon

2004 wurde Domino Dancing an die Familie Rothenberger verkauft und gesellte sich zu Sanneke Rothenbergers Ponyherde, zu der auch Winchester, Dornika und Konrad gehören.
In ihrem ersten Jahr auf Domino sammelte Sanneke Erfahrungen auf nationalen Turnieren und belegte Platz 8 bei den Deutschen Ponymeisterschaften in Steinfeld. Ihre CDI-Starts waren in diesem Jahr in Freudenberg und Beek und 2005 ritten sie ihr erstes internationales Turnier in Travagliato, Italien. Konrad war Sannekes besseres Pony und wurde mit ihr in die deutsche Mannschaft für die Europameisterschaft berufen, aber Sanneke ritt Domino bis 2007 weiter auf Turnieren. Beim Preis der Besten 2007 wurden sie Fünfte.
Im Herbst 2007 wurde Domino Dancing an die junge spanische Ponyreiterin Alexandra Barbançon Mestre, die jüngere Schwester der spanisch-französischen Olympionikin Morgan Barbancon, verpachtet, die ihn schließlich zwei Jahre lang vorstellte. Das neue Paar nahm an den CDI's in Addington und Bonn teil, bevor es zu den Pony-Europameisterschaften 2008 in Avenches (SUI) fuhr, wo sie in der Mannschaftsprüfung den 21. In der Trostrunde traten sie nicht an.
Bei den Pony-Europameisterschaften 2009 in Moorsele (BEL) wurden Barbancon und der damals 16-jährige Domino Dancing Dritte in der Trostrunde.

Semmieke Rothenberger

Domino Dancing kehrte nach der Europameisterschaft 2009 nach Hause zurück und wurde zum Lehrmeister für Semmieke Rothenberger, die 2010 im Alter von 10 Jahren ihr Turnierdebüt auf ihm gab.
2011 wurde die 11-jährige Semmieke in das deutsche Team für die Pony-Europameisterschaften 2011 in Jaszkowo, Polen, als jüngste Reiterin des Turniers gewählt und gewann Mannschaftsgold. In der Einzelprüfung belegten sie Platz 8, schafften es aber nicht in die Kur. Bei den Deutschen Ponymeisterschaften 2011 in Freudenberg gewannen sie Bronze.

Rücktritt als Professor

Domino Dancing wurde am Ende der Turniersaison 2011 aus dem Turniersport zurückgezogen. Er war zu diesem Zeitpunkt 19 Jahre alt.
Seinen Ruhestand verbrachte er auf Rothenbergers Gestüt Erlenhof und führte ein Leben in Luxus und Verwöhnung. In den letzten Jahren war er noch topfit und unterrichtete einige von Semmiekes Ponystudenten.
Noch eine Woche vor seinem Tod durfte Domino mit kleinen Kindern auf der Galoppbahn reiten. Am 6. September 2022 litt er an einer plötzlichen, schweren Kolik, die sich als tödlich herausstellte.
"Er war so fit und glücklich und alles ging viel zu schnell", sagte Semmieke mit gebrochenem Herzen gegenüber Eurodressage und fügte hinzu: "Letzte Woche hat er noch mit 29 Jahren für ein kleines Mädchen Professor gespielt und heute Morgen litt er plötzlich an einer schweren Kolik. Wir haben alles versucht, um ihn zu retten. Er war so frisch, so glücklich. Er genoss sein Leben in vollen Zügen! Jeden Morgen ging er auf die Weide und beeindruckte die Stuten auf dem Weg dorthin."
Semmieke lobte den goldenen Charakter von Domino. "Wer das Glück hatte, dieses Pony kennenzulernen, war von seinem sanften Charakter total angetan", sagte sie. "Er hat in seinem ganzen Leben noch nie einen falschen Schritt gemacht. Er hatte nie einen schlechten Tag oder eine mürrische Laune. Er war immer so sanft und fürsorglich."

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