Dressurpferd auf der Diagonalen
Dressurreiten © Benkert

Durch die ganze Bahn wechseln

Beschreibung

Eine der ersten Hufschlagfiguren, die der Reitanfänger lernt, ist „Durch die ganze Bahn wechseln“. Diese Hufschlagfigur „Durch die ganze Bahn wechseln“ wird geritten, um einen Handwechsel auszuführen. Die 40 Meter lange Diagonale, welche durch diese Hufschlagfigur beschrieben wird, wird auch Wechsellinie genannt. Ausgangspunkt dieser Hufschlagfigur ist das Reiten auf der ganzen Bahn auf dem ersten Hufschlag. Nach dem Durchreiten der kurzen Seite wendet der Reiter auf die Diagonale ab.
Mögliche Bahnpunkte der Hufschlagfigur „Durch die ganze Bahn wechseln“:


  • F – X – H
  • H – X – F
  • M – X – K
  • K – X – M

Der Bahnpunkt, welcher am Ende der Diagonale erreicht wird, wird auch Wechselpunkt genannt.

Durch die ganze Bahn wechseln
Durch die ganze Bahn wechseln © Victoria_Rubly

Hilfengebung des Reiters

Auf der Diagonale hält der Reiter sein Pferd zwischen den Schenkeln und Zügeln gerade. Beim Wechseln durch die ganze Bahn ist es wichtig, die Ecken davor und danach gut auszureiten, da sowohl Reiter als auch Pferd hier gerne abkürzen. Die Ecken werden genauso geritten wie beim Reiten auf dem ersten Hufschlag, denn die Bahnfigur beginnt erst mit dem Abwenden vom ersten Hufschlag und nicht vorher.
Abgewendet wird, wenn das Knie des Reiters sich auf Höhe des Buchstaben befindet, nicht wenn die Pferdenase den Buchstaben passiert hat. Sobald die Ecke durchritten ist sollte der Reiter auf den Buchstaben, auf den er gleich zureiten will, schauen. Der Ziel-Buchstabe sollte beim Reiten auf der Diagonale nicht aus den Augen gelassen werden – so wird die Diagonale von ganz alleine und ohne viel Korrektur schön gerade.
Damit gibt er schon von allein die passende Gewichtshilfe, weil der Kopf gedreht wurde und sich damit auch die Schultern sich leicht drehen.
Wird die Hufschlagfigur im Leichttraben ausgeführt muss der Reiter zwischen der Mittellinie und dem Erreichen des Huffschlages umsitzen.
Nach der Ecke reitet man bis zum Punkt geradeaus, bevor man abwendet. Auf der Diagonalen selbst, sollte das Pferd in sich gerade und weder gestellt noch gebogen sein. Der Galopp bildet hier die Ausnahme, da das Pferd in dieser Gangart immer gestellt ist. Die Linie selbst sollte möglichst gerade sein.
Der Wechselpunkt dieser Hufschlagfigur liegt eine Pferdelänge vor Erreichen des Hufschlags. An diesem Punkt wird das Pferd auf die neue Hand, für die bevorstehende Kurve eingestellt. Im Leichttrab wird jetzt umgesessen. Das heißt, man sitzt einen Takt aus.
Wird im Galopp die Hand gewechselt, wird entweder kurz zum Trab durchpariert, umgestellt und erneut angaloppiert oder, falls der Ausbildungstand des Pferdes (und des Reiters) dies zulassen, ein fliegender Galoppwechsel geritten.

Durch die ganze Bahn wechseln im Training und auf dem Turnier

In den unteren Klassen wird die Hufschlagfigur „Durch die ganze Bahn wechseln“ im Schritt und Trab ausgeführt. In vielen Dressur-Aufgaben werden auf der Diagonalen Verstärkungen gefordert. Auf L-Niveau wird die Hufschlagfigur auch im versammelten Galopp ausgeführt um in den Außengalopp zu gelangen. Ab der Klasse M wird die Hufschlagfigur ebenfalls im versammelten Galopp ausgeführt und mit dem fliegenden Galoppwechsel verknüpft. Ab der Klasse S werden Serienwechsel (Fliegende Galoppwechsel zu 4-, 3-, 2-Sprüngen und von Sprung zu Sprung) oder Galopppirouetten auf der Wechsellinie ausgeführt. Ab der Klasse A sind auf der Wechsellinie diverse Tempiwechsel und Verstärkungen gefordert.

Mögliche Fehler:

  • Zu spätes Abwenden auf die Diagonale
  • Wechselpunkt wird nicht genau angeritten
  • Pferd wird auf Diagonale schief/ traversartig
  • Reiter vergisst umzusitzen

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