Reiten im Dressurviereck
Reiten im Dressurviereck © Benkert

Die Buchstaben/ Bahnpunkte

Ein Dressurviereck unterscheidet sich von einem beliebigen Reitplatz vor allem durch die Buchstaben am Rand. Gerade beim Dressurreiten ist das Erlernen dieser Punkte sehr wichtig.
Das Dressurviereck ist mit verschiedenen Bahnpunkten in Form von Buchstaben und den sogenannten Zirkelpunkten ausgestattet. Diese Buchstaben markieren auf dem Viereck die Punkte, an denen Dressurreiter beim Turnier ihre Lektionen beginnen oder beenden. Ihre Verortung und Abstände zueinander sind sowohl für das 20m x 40xm Viereck als auch für das 20m x 60m Viereck festgelegt. Die Bahnpunkte dienen der Orientierung und lassen eine konkrete Beschreibung der Linienführung der Hufschlagfiguren zu. Insbesondere in Dressuraufgaben ist es dem Richtergremium möglich, anhand der Bahnpunkte die korrekte Ausführung von Hufschlagfiguren und Lektionen zu bewerten.

Bahnpunkte

Acht Buchstaben (A, K, E, H, C, M, B, F) umranden das Standard-Viereck mit der Kantenlänge von 20 x 40 Metern, dazu kommen drei imaginäre Buchstaben (G, X, D) auf der Mittellinie.
Im 60x40 - Meter-Viereck finden in Deutschland üblicherweise Dressurprüfungen ab Klasse M (vereinzelt auch schon Klasse L) sowie alle internationalen Dressurprüfungen statt – sind es zwölf Buchstaben am Rand (M, R, B, P, F, A, K, V, E, S, H, C) und fünf auf der Mittellinie (G, I, X, L, D).
Die Zirkelpunkte dienen der Orientierung, um auf der Zirkellinie korrekt zum Bahnmittelpunkt X abzuwenden.
Die Bahnpunkte F, M, K und H werden auch als Wechselpunkt bezeichnet. Die Eckmarkierungen der langen Seiten (M, F, K, H) liegen immer sechs Meter von der Bahnecke entfernt. Zusätzlich finden sich an den langen Seiten in 10 Meter Entfernung zur jeweiligen Ecke noch schwarze, Kreise: die Zirkelpunkte. Im 60-Meter-Viereck befinden sich Mitte der langen Seiten bei B und E zusätzliche Zirkelpunkte.

Das Dressurviereck

Der Eingang des Dressurvierecks liegt beim Turnier immer bei A. Die Richter sitzen je nach Klasse und Richterzahl in der Mitte der gegenüberliegenden Seite bei C, entlang der kurzen Seite bei H, C und M und gegebenenfalls auch noch in der Mitte der langen Seiten bei B und E.
Da die Bahnbuchstaben der Standard für alle Dressurreiter sind, die an internationalen Wettbewerben teilnehmen, werden auch die Reitbahnen überall auf der Welt mit ihnen ausgestattet. In Deutschland beispielsweise wird bis zu einem mittleren Leistungsniveau in der Dressur überwiegend auf Vierecken mit 40 Metern Länge geritten.
Deshalb wird in Abzeichenprüfungen die Benennung einer kleinen Bahn gelernt und abgefragt. In Frankreich lernen Reiter dagegen von Anfang an die Punkte des 60-Meter-Vierecks.

Grußaufstellung vor den Richtern
Grußaufstellung vor den Richtern © Benkert

Zur Geschichte der Bahnpunkte

Wann genau die Vierecksbenennung entstand, ist unklar. Sicher ist nur, dass die Buchstaben bei den Olympischen Sommerspielen 1920 in Antwerpen erstmals bei einem internationalen Wettkampf auftauchten. 1912, als in Stockholm die ersten Einzel-Medaillen der olympischen Geschichte an Reiter in Frack und Zylinder vergeben wurden, standen am Vierecksrand noch keine Buchstaben.
Gesicherte Erkenntnisse über ihren Ursprung gibt es kaum. Der Dressur-Ausbilder und Ex-Berufsoffizier Eberhard Weiß aus Marloffstein bei Nürnberg berichtet, dass die Preußische Kavallerie schon im 19. Jahrhundert die Ecken der Reitplätze in den Kavallerie-Reitschulen mit den Buchstaben A bis D markiert waren,. „Anfang des 20.
Jahrhunderts wanderten diese Buchstaben in die Mitte der Vierecksseiten.“ Weiß glaubt, dass hinter der Buchstaben-Folge keine Systematik steckt, sondern dass der internationale Reiterverband FEI eine Benennung festlegen musste und dass diese offenbar unsystematisch gelöst wurde. In jeder Sprache gibt es sog. Eselsbrücken, um sich die Buchstabenfolgen zu merken.

Als Anmerkung:

Das 20 Meter breite und 40 Meter lange Dressurviereck dient als Prüfungsviereck von der Führzügelklasse bis zur schweren Klasse. Ab der Klasse L kann je nach ausgeschriebener Dressuraufgabe auch auf dem 20 Meter breiten und 60 Meter langen Dressurviereck geritten werden. Das 20m x 40m Viereck beinhaltet die Bahnpunkte A, K, E, H, C, M, B, F, D, X, G.
Das 60m x 40m Viereck beinhaltet die Bahnpunkte A, K, V, E, S, H, C, M, R, B, P, F, D, L, X, I, G.

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