Bundeschampionate: Eivissa gewinnt bei den Dreijährigen

Eivissa
Eivissa © Lafrentz

Eivissa heißt die strahlende Siegerin der dreijährigen Reitpferde. Was sich schon in der Finalqualifikation andeutete, bestätigte sich auch im Finale. An der Westfalenchampionesse gab es kein Vorbeikommen, unangefochten sicherte sie sich nun auch den Titel bei den HKM Bundeschampionaten.
Schon vor dem Vormustern an der Hand brandete Beifall für Eivissa auf der Tribüne auf. „Ich gebe zu, es macht Spaß, solche Pferde benoten zu dürfen“, begann Wolfgang Egbers den Kommentar des Richtergremiums für die von Katharina Hadeler gezogene Westfalenstute (v. Escamillo – Wolkentanz I), die von Jessica Lynn Thomas wunderbar in Szene gesetzt wurde. Wie schon in der Qualifikation vergaben die Richter die Höchstnote für den Trab („Er ist so, wie wir ihn verstehen und selten sehen“) und hätten laut Egbers für den Galopp „auch eine Zwölf“ vergeben, wenn dies möglich gewesen wäre. Lediglich im Schritt hätte man sich etwas mehr Raumgriff aus der Schulter gewünscht (8,0). Dafür lassen das Exterieur und die Reiteigenschaften der Stute – Losgelassenheit, Anlehnung, Selbsthaltung und Temperament – kaum Wünsche offen. So sahen es Zuschauer und Richter, die hier jeweils die 9,5 spendierten. Ihre Reiterin bestätigte später: „Es ist leicht, sie zu reiten.“

Die gebürtige Schwedin stellte mit Eivissa bereits den zweiten Medaillenerfolg bei den Reitpferden. Am Tag zuvor hatte der von ihr vorgestellte Secret-Sohn Segantini Silber bei den vierjährigen Reitpferden gewonnen. „Ich bin sehr zufrieden mit allen meinen Pferden. Es ist das Bundeschampionat, auf dem alle ihr Bestes gezeigt haben, das ist für einen Reiter ein extrem gutes Gefühl“, sagte sie. Die Stute kam kurz angeritten vom Aufzüchter Arndt Schwierking in ihren Stall, seither war sie für die Ausbildung verantwortlich. Nach den HKM Bundeschampionaten soll die Stute erst einmal Pause haben, um ihre Besitzerin Bernadette Brune besser kennenzulernen, die sie vor einigen Monaten erworben hatte. Vereinbart sei allerdings, dass Jessica Lynn Thomas die Stute vorerst weiter ausbilden soll.
Auf Platz zwei – mit deutlichem Abstand auf die Siegerin Eivissa (Gesamtnote 9,4) – setzten die Richter die Oldenburger Fuchsstute Marbella OLD (v. Foundation – Fürst Romancier), die in der Qualifikation noch Vierte geworden war. Im Finale zeigte sie sich noch losgelassener als zwei Tage zuvor, was sich vor allem auf den Schritt auswirkte. Hier erzielte sie nun eine 8,5 und auch ihre Reiteigenschaften wurden mit einer 9 belohnt. „Ein tolles Bild. Die Stute wurde genau passend vorgestellt“, sagte Ebers. „Man hatte den Eindruck, dass sie sich unter ihrer Reiterin wohlfühlt.“ Zusammen mit den Noten 9,0 für den Trab, 8,5 für den Galopp und einer 8,0 für das Exterieur errechnete sich die Wertnote 8,6 für die Oldenburger Vize-Championesse. Gezogen wurde Marbella OLD von Rainer und Angelika Ahlers, Besitzer ist Sebastian Ahlers.
Den dritten Platz aus der Finalqualifikation behaupten konnte Shadow Fairy Caledonia aus der Zucht von Reay Campbell, die von der spanischen Grand-Prix-Reiterin Judit Sarda für das Gestüt Schafhof vorgestellt wurde. Wie Marbella OLD stammt auch die schwarzbraune Oldenburger Stute von Foundation ab, Muttervater ist in diesem Fall Sir Donnerhall. Hier gefiel vor allem die Leichtfüßigkeit der Stute in Trab sowie im Galopp („Man hört sie kaum“) – 8,5 und 9,0 – und die gute Abstimmung zwischen Reiterin und Pferd. Diese wurde mit der 9,0 belohnt und führte am Ende (Schritt 8,0, Exterieur 8,5) zu einem Endergebnis von 8,5.
Insgesamt traten fünf Kandidaten im Finale an, auf den Plätzen vier und fünf landeten der Oldenburger Landeschampion Best Secret OLD (v. Bonds - Sandro Hit) aus der Zucht von Bernd Böckmann sowie der Westfale Zauberprinz (v. Zoom – De Niro, Züchter: Ludger Wigger-Pieper), beide vorgestellt von Wibke Hartmann-Stommel.
Der vom BMEL vergebene Tierschutzpreis ging in dieser Prüfung an die Siegerin Jessica Lynn Thomas. „Die Reiterin überzeugte durch feinste Hilfengebung, eine zeitlich angemessene und altersgerechte Vorbereitung und bestach durch harmonische und natürliche Leichtigkeit in der Partnerschaft mit der Stute.“

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