WM-Titel in Lanaken für Rolf-Göran Bengtsson mit Casall-Sohn Caillan
Ahlmann war der Schnellste im Stechen der Siebenjährigen bei der Weltmeisterschaft in Lanaken – nein, nicht Christian, der Lebensgefährte der Hausherrin von Zangersheide, sondern Hannes, das Talent aus Schleswig-Holstein. Auf Tokyo (Toulon x Cassini) aus Zucht und Besitz von Jürgen Böge legte er mit 38,41 Sekunden eine Zeit vor, die keiner der anderen sieben Teilnehmer des Stechens mehr erreichen konnte. Aber dann, am letzten Sprung, berührte die Holsteiner Stute mit der Hinterhand leicht die vordere Stange des Oxers, und diese fiel. Am Ende wurde es so Platz vier statt Gold.
Das holte sich ein anderer Reiter, der zwar einen schwedischen Pass hat, aber seit vielen Jahren ebenfalls in Schleswig-Holstein zu Hause ist: Rolf-Göran Bengtsson kam mit Caillan (Casall x Carry) bis auf eine halbe Sekunde an die Bestzeit heran, aber war vor allem dabei fehlerfrei. Wie ein Casall richtig zu bedienen ist, hatte er mit dem Hengst ja über viele Jahre weltweit erfolgreich vorgeführt, jetzt holte er sich auf dem Holsteiner Sohn seines einstigen Erfolgspartners aus der Zucht und dem Besitz von Gerd Ohlsen, der auf der Insel Föhr zu Hause ist, auch den Weltmeister-Titel. Gemeinsam waren Rolf-Göran Bengtsson und Caillan in diesem Jahr erst Holsteiner Landesmeister geworden, hatten dann das Bundeschampionat gewonnen – jetzt folgte in Lanaken die ultimative Krönung.
Der Holsteiner Schwede hatte ja schon am Start gewusst, dass er nicht nur fehlerfrei, sondern auch schnell sein musste, um zu siegen. Denn nach ihm war als letzter Starter der berühmtere andere Ahlmann dran: Und Christian Ahlmann hatte schließlich das Vermögen des Zangersheider Hengstes Dourkhan Hero Z (Don’t Touch Tiji Hero x Zandor) schon eindrucksvoll in den Qualifikationsrunden vorgeführt. Mit fehlerfreien 41,55 Sekunden im Stechen konnte er Bengtsson zwar nicht einholen, aber sicherte Zangersheide die Silbermedaille. „Ich habe versucht, meine Wendungen mit diesem jungen Pferd genauso zu reiten wie mit meinen erfahrenen Pferden“, sagte Christian Ahlmann anschließend, „aber heute habe ich gelernt, dass das nicht immer so klappt, wie man es sich erhofft. Nach dem Longines-Doppelsprung wusste ich, dass es schwierig werden würde, Rolfs Zeit zu verbessern, also habe ich mich für den 2. Platz entschieden.“ Dritter wurde unter Olivier Phillipaerts die Mischung aus Cornet Obolensky und Casall, Precious Dwerse Hagen.
Vor diesem Finale der Siebenjährigen war es um die Weltmeister-Titel der Fünf- und der Sechsjährigen gegangen.
Bei den Fünfjährigen hatte der Iren Gerard O’neill mit Bp Goodfellas (v. Stakkato Gold) den WM-Titel geholt vor Olivier van der Vaart auf Ristretto vd Heffinck (v. Aldo du Plessis) und Jarno van Erp auf Mindset Es (v. Aganix du Seigneur). Und mit einem irischen Sieger endete auch das Stechen der Sechsjährigen: Ethen Ahearne auf ABC Savin Grace (v. Kannan) vor Valentin Pacaud auf Garance de Vains (v. Diamant de Semilly) und Alex David Gill auf Lacoste VDL (v. VDL Zirocco Blue).
