Dunkelfuchs
Dunkelfuchs © Benkert

5 Tipps, um Koliken beim Pferd vorzubeugen

Koliken zählen zu den häufigsten Erkrankungs- aber auch Todesursachen beim Pferd.
Sie treten meistens sehr plötzlich auf und können sich rapide verschlechtern.
Ich habe mit cand. vet. Till Scheubeck gesprochen. Er ist angehender Tierarzt und hat mir seine 5 besten Tipps verraten, wie man mit einfachen Handgriffen Koliken beim Pferd vorbeugen kann.

Tipp Nr. 1: Regelmäßig Füttern

Eine regelmäßige und ausgewogene Fütterung beim Pferd ist die absolute Grundlage. Es sollten nur zertifizierte Futtermittel an Pferde verfüttert werden. Dabei ist darauf zu achten, dass diese nicht verschimmelt oder abgelaufen sind.
Während der Fütterungszeit sollte immer auf absolute Ruhe im Stall geachtet werden. Stress, Hektik oder Trubel belastet die Verdauung der Pferde unnötig.
Bei der Fütterung sollten immer wieder die gleichen Zeiten eingehalten werden, um zu lange Fresspausen zu vermeiden.

Tipp Nr. 2: Heu vor Kraftfutter

In freier Natur ernähren sich Pferde ausschließlich von Gras, Sträuchern oder Blättern. Sie sind es gewohnt, 24 Stunden am Tag zu fressen bzw Mageninhalte zu verdauen. Daher belasten zu lange Fresspausen den Magen eines Pferdes und es kann zu einer Übersäuerung durch die Magensäure kommen.
Experten empfehlen daher immer, vor der Gabe des Kraftfutters zunächst eine Ration Heu zu füttern. Somit kann das Pferd zunächst das Heu verdauen und der Magen wird nicht vom „schweren“ Kraftfutter belastet.

Tipp Nr. 3: Nicht direkt nach dem Füttern das Pferd reiten

Wir Menschen kennen es auch: Unmittelbar nach einer Mahlzeit kann uns das Essen teilweise schwer im Magen liegen und bei zu intensiver Bewegung kann es zu Magenschmerzen kommen. So auch beim Pferd! Daher sollte man das Pferd nicht unmittelbar nach dem Füttern reiten oder bewegen, sondern mindestens eine Stunde mit der Bewegung warten.

Tipp Nr. 4: Regelmäßig Entwurmen

Eine regelmäßige Entwurmung beim Pferd ist Pflicht, auch wenn im Kot keine Würmer erkennbar sind. Nur so kann gewährleistet werden, dass keine Würmer im Darm zurückbleiben und diesen unnötig belasten.

Tipp Nr. 5: Mash füttern

Mash gilt als absoluter Geheimtipp unter den Veterinärmedizinern. Das leichtverdauliche Futter wird wie in der Gebrauchsanleitung beschrieben, mit reichlich Wasser angesetzt. Dieses flüssige Mash wird dann nach der Ziehzeit an das Pferd verfüttert. Es beruhigt den Darm und mindert Entzündungen. Gleichzeitig kann es bei Wetterumschwüngen oder Stresssituationen eine leichtverdauliche Alternative zum normalen Kraftfutter des Pferdes sein.

Allgemein gilt jedoch:

Hat mein Pferd Anzeichen einer Kolik, ist schnelles Handeln gefragt! Je früher der Tierarzt informiert wird, desto höher sind die Überlebens-und Heilungschancen für das Pferd!

Info:

Till Scheubeck ist cand. vet. und selbst erfolgreicher Turnierreiter. Er studierte in Hannover und Budapest Tiermedizin mit dem angestrebten Schwerpunkt „Fachtierarzt für Pferde“. Parallel zu seinem Studium arbeitete er in den angesehensten Pferdeklinken für Sportmedizin, Innere Medizin und Chirurgie.

Till Scheubeck
Till Scheubeck © Till Scheubeck

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